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HIV in Afrika - Kondome schützen

HIV und AIDS

von Redaktion

Anfang der 1980er-Jahr wurden HIV und AIDS zum weltweiten Thema. Gründe dafür waren der erste amerikanische Aids-Fall sowie die rasche Verbreitung von HIV. Die meisten Menschen hatten bis dahin noch nie etwas von diesen Erkrankungen gehört und daher wurde es vielfach so empfunden, als ob es sich um neue Krankheiten handelte, die aus dem Nichts aufgetaucht sind. Dabei konnte der Erreger bereits in den 1950er Jahren erstmals beim Menschen nachgewiesen werden.

Die HIV-Infektion wie auch AIDS sind bis heute nicht heilbar, lediglich die Symptome können gelindert werden. Als Ursprungregion dieser Krankheiten wird Afrika angesehen. Schätzungsweise sind laut Angaben der Welthungerhilfe über 30 Millionen mit dem HIV-Virus, der sowohl die Infektion als auch das Endstadium AIDS hervorruft, infiziert, wobei besonders in einigen Ländern Afrikas der Anteil der Infizierten im Verhältnis zum globalen Durchschnittswert sehr hoch ist.

HIV/AIDS Verbreitung in Afrika

AIDS in Afrika - Schutz vor HIVAfrika gilt als Ursprungsland für HIV und zeigt bis heute auch die höchsten Zahlen an infizierten Personen. Die höchste HIV-Rate weist Südafrika mit über fünf Millionen Infizierten auf, gefolgt von Kenia, Tansania, Uganda, Simbabwe, Mosambik und Sambia. Weitere Länder, in denen HIV verbreitet ist, sind u.a. Kamerun, Botswana, Swasiland, Lesotho und die Zentralafrikanische Republik.

Dass HIV und AIDS sich gerade im Süden des Kontinents so stark ausbreiten, hängt auch davon ab, dass Aufklärung und Vorsorge hier bei weitem nicht den Stellenwert wie in Europa und Nordamerika besitzen. HIV und AIDS sind Tabuthemen. Die finanzielle Notlage, in der sich die Bevölkerung permanent befindet, ermöglicht keinen Einkauf von Präventionsmitteln wie beispielsweise Kondomen. Prostitution und ungeschützter Geschlechtsverkehr sind an der Tagesordnung. Gerade junge Frauen sind stark betroffen. Menschen, die an AIDS erkrankt sind, werden diskriminiert. Zudem fehlen Behandlungsmaßnahmen, so dass die HIV-Infektion in AIDS übergeht und zum Tode führt.

Beschreibung/Abgrenzung HIV-Infektion und AIDS

Der HI-Virus (Humanes Immundefizienz-Virus) oder auch kurz HIV, der zu den Retroviren gezählt wird, ist der Erreger für die HIV-Infektion und auch für den Ausbruch der Krankheit AIDS verantwortlich.

Die HIV-Infektion und AIDS werden zwar oft synonym gebraucht, das ist aber nicht ganz richtig. Nach der Ansteckung mit dem HIV-Virus gelangt dieser in den Blutkreislauf. Sobald sich die ersten Symptome wie Fieber, geschwollene Lymphknoten, Schwäche, Hautausschlag und Nachtschweiß bemerkbar machen, ist das akute Stadium einer HIV-Infektion erreicht. Nach mehreren Wochen folgt dann die Latenzphase, in der sich der Virus im Körper vermehrt. Diese Phase kann sich über mehrere Jahre erstrecken, ist aber nicht mehr durch das Auftreten von Symptomen gekennzeichnet. Die Vermehrung zeigt sich dabei sehr tückisch, denn das HIV-Virus dringt in Immunzellen ein, setzt seine eigenen Erbgutinformationen ein und wird damit zu einer Gefahr für die Immunabwehr. Sobald die DNA aktiviert wird, werden nicht die menschlichen, sondern die viralen Erbgutinformationen weitergeben, wodurch sich immer neue HIV-Viren bilden, die in den Blutkreislauf gelangen und weitere Zellen befallen, die dann ihre wichtige Aufgabe der Krankheitsabwehr nicht mehr wahrnehmen können. Der Köper versucht, dieses Defizit noch durch die Nachbildung von virenfreien Immunzellen auszugleichen, was dann gelingen kann, wenn die HIV-Infektion gut behandelt wird.

AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome – Immundefektsyndrom) bezeichnet, vereinfacht gesagt, die letzte Phase einer HIV-Infektion, wenn das Immunsystem zerstört ist. Es treten wieder Symptome aus dem Anfangsstadium der HIV-Infektion auf, die aber dauerhaft bestehen bleiben. Zugleich können schwere Infektionen durch Pilze, Bakterien und Viren sowie Tumore entstehen. Um AIDS zweifelsfrei diagnostizieren zu können, findet sich eine Klassifizierung mit Krankheiten und Symptomen, die AIDS-typisch sind. Erst, wenn eine oder mehrere dieser Krankheitsbilder oder Symptome bei einem HIV-Infizierten festgestellt werden, liegt AIDS medizinisch gesichert und als eigenständige Krankheit vor.

Ursprung der Krankheit

Der Ursprung von HIV geht nach neuen Erkenntnissen auf Affen aus Zentralafrika zurück. Diese sollen das Virus an Schimpansen aus Kamerun weitergetragen haben. Durch die Schimpansen wurde das Virus vermutlich auf Menschen in Kamerun und Nachbarregionen übertragen. Erstmalig konnte das Virus bei einem Mann aus dem Kongo im Jahre 1959 nachgewiesen werden. Der HIV-Virus kennt zwei Typen: HIV-1 und HIV-2.

Übertragung des HIV-Virus

Früher kursierten etliche Ammenmärchen über die Übertragungswege des HIV-Virus. Diese sind mittlerweile durch Aufklärung ausgeräumt, dennoch sind viele Menschen sehr skeptisch, die Angst, an einer HIV-Infektion zu erkranken, ist enorm groß. Der HIV-Virus kann ausschließlich durch Blut, Muttermilch, Sperma und Vaginalsekret von Mensch zu Mensch übertragen werden. Ungeschützter Geschlechtsverkehr, die Verwendung von nicht sterilen Spritzen und Blutübertragungen zählen zu den Hauptinfektionsquellen. Daneben ist gerade in Afrika das Risiko der HIV-Übertragung von schwangeren Frauen auf das ungeborene Kind sowie auf dem Geburtsweg und durch die Muttermilch nicht gerade gering.

Diagnose HIV/AIDS

Um festzustellen, ob eine Ansteckung mit dem HIV-Virus erfolgt ist, werden immunologische Tests von Blut, Speichel oder Urin durchgeführt. Es wird überprüft, ob sich Erbgutinformationen von HIV (RNA), Antikörper gegen das Virus oder Antigene in der Testflüssigkeit befinden. Eine sichere Diagnose liefern kombinierte Such- und Bestätigungstests. Ein Test bei Verdacht auf eine HIV-Ansteckung kann frühestens nach einigen Wochen ab dem vermuteten Vorfall durchgeführt werden, weil erst dann ein Nachweis von Antikörpern oder RNA möglich ist. Um AIDS zu diagnostizieren, müssen die Symptome und Krankheitsbilder den AIDS-definierten Krankheiten/Symptomen entsprechen.

Behandlung

Die Behandlung einer HIV-Infektion dient vor allen Dingen dazu, die Zerstörung von Immunzellen einzugrenzen bzw. zu hemmen und somit auch den Ausbruch der Krankheit AIDS hinauszuzögern oder das Risiko einer Erkrankung zu minimieren. Zudem werden die Symptome gelindert. Zum Einsatz kommt hier überwiegend eine Kombination von HIV-Medikamenten.

Prophylaxe für Reisende

HIV ist weder ein Hinderungsgrund noch ein Ausschlusskriterium für eine Reise nach Afrika, allerdings sollten sich Reisende schon vorher mit dem Thema und den Schutzmaßnahmen beschäftigen. Besondere Obacht ist bei Urlaubsflirts und dem Besuch von einschlägigen Etablissements geboten. Der Schutz vor einer HIV-Ansteckung durch Geschlechtsverkehr muss hier durch Kondome immer gegeben sein. Zudem sollte auf bestimmte Praktiken wie ungeschützter Oralverkehr aus Sicherheitsgründen verzichtet werden. Auch Geschlechtskrankheiten stellen eine Risikoquelle dar. In Bezug auf die Hygiene sind besonders offene Wunden oder Spritzen ein Gefahrenpotential. Daher gilt es hier achtsam zu sein, auch was die gesundheitliche Versorgung in Afrika betrifft. Eine Auslandskrankenversicherung, die eine zuverlässige und nach Standards definierte Versorgung garantiert, sollte abgeschlossen werden.

 

Hinweis: Diese Informationen ersetzen nicht die Beratung durch einen kompetenten Mediziner. Suchen Sie bei Verdacht auf die Krankheit sowie für individuelle Prophylaxe-Gespräche einen Arzt auf.

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