Afrika-Rundreise Ägypten Nassersee
Nasser-Stausee in Ägypten

Nassersee

von Redaktion

Im Süden von Ägypten erstreckt sich der Nassersee, der auch Nubia-See oder Assuan-Stausee genannte wird, von der Wüste Unternubiens bis hin zum nördlichen Sudan. Der See wurde künstlich durch Hochdämme und Staumauern errichtet, seine Umrandung bringt es auf 500 Kilometer Ufer, die Breite beträgt zwischen fünf und fünfunddreißig Kilometer. Insgesamt bedeckt der Nassersee eine Fläche von mehr als 5.000 Quadratkilometern und gehört, bei einer Tiefe von maximal 180 Metern zu den größten Stauseen in Afrika und weltweit.

Bevölkerungsschutz war notwendig

Seit Jahrhunderten überschwemmt der Nil, die ägyptische Lebensader, immer wieder seine Umgebung und setzt die zu landwirtschaftlichen und Siedlungszwecken genutzten Gebiete. Schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es daher eine dringende Notwendigkeit, den Flusslauf einzugrenzen. Daher wurden 1898 französische Ingenieure mit dem Bau einer ersten Staumauer beauftragt. Bis ins Jahr 1971 wurden immer Neue und zusätzliche Dämme und Staumauern errichtet, um die Bevölkerung vor Fluten und Hochwasser zu schützen.

Von der libyschen und arabischen Wüste umgeben befindet sich am Nassersee aus klimatischen Gründen nur an den direkten Uferbereichen Vegetation. Dabei weckt jedoch die heimische Tierwelt am Nassersee durchaus Interesse. In der Uferregion findet man einige unsympathischen Tierarten wie Krokodile, Warane, Riesenschlangen und Skorpione. Die unzählig vielen verschiedenen Fischarten, insbesondere Barsch und Wels, machen den Nassersee dagegen zu einem Anglerparadies.

Nassersee: Umfangreiche UNESCO-Rettungsmaßnahmen

Zahlreiche Ortschaften wurden bei der Errichtung des Nassersees, mitsamt ihren Kulturgütern, überflutet. 1964 griff die UNESCO ein und sorgte in einer spektakulären Aktion dafür, dass einige wichtige Kulturgüter wie Abu Simbel erhalten werden konnten. Baudenkmäler wurden umgesetzt und Artefakte transportierte man so weit möglich in umliegende Museen. An die Zeit vor der Errichtung des Nassersees erinnert nur noch der Gipfel von Qasr Ibrim, er ragt als Insel aus dem Nassersee heraus.

Im Rahmen der UNESCO-Rettungsmaßnahmen wurde der antike Tempel von Philae auf die Insel Agilkia umgesiedelt. Unabhängig von all diesen Maßnahmen existieren nach wie vor rund um den See nach wie vor zahlreiche historische Bauwerke ägyptischer Architektur und Kultur wie auch Tempelanlagen und Felsgräber. Beispielhaft seien hier der Amada-, Maharakka-, Dakka- und Kalabscha-Tempel genannt.

Entdecken Sie diese Beiträge