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Ratgeber: Fotosafari in Afrika

von Redaktion

Afrika! Was für ein Kontinent für eine Fotosafari. Auf der Pirsch nach den Big Five und vielen anderen Motiven können Urlauber spektakuläre Aufnahmen machen und unvergessliche Erinnerungen in Bildform mit nach Hause nehmen. Das Fotografieren gehört bei einer Rundreise durch den schwarzen Kontinent unbedingt dazu. Speziell die Nationalparks mit ihren vielen Tieren, aber auch die Landschaft selbst sind spannende Motive, die Touristen für sich durch die Linse neu entdecken können. Doch was ist bei einer Fotosafari alles zu beachten?

Inhalt des Ratgebers

Vor der Fotosafari: Vorbereitung ist das A und O

Einfach gute Fotos auf einer FotosafariBevor es losgeht, sollten sich Safari-Urlauber mit einigen Details vertraut machen, die vor Ort das Leben erleichtern oder wichtig zu wissen sind. Neben der Wahl der richtigen Fotoausrüstung (siehe unten) gibt es ein paar Punkte, die bedeutend sind.

  • Üben: Zunächst gehört das Ausprobieren und Üben dazu. Speziell Hobbyfotografen kaufen sich einfach eine Kamera, fliegen nach Afrika und wollen dann erst loslegen. Zur Vorbereitung der Fotosafari gehört es jedoch, die eigene Kamera zu studieren, die Anleitung genau zu lesen und das Gerät immer wieder auszuprobieren. Die Übung macht den Meister, denn in der afrikanischen Savanne oder anderen Zielen geht es häufig um Sekunden, in denen ein Motiv in den Kasten gebracht werden muss oder die Chance vertan ist. Wer im Safariwagen erst über ISO, Brennweiten und Objektivwahl nachdenkt, verpasst die Chancen auf einmalige Fotos. Daher gilt: Je mehr jeder Hobbyfotograf übt, desto besser werden die Fotos. Nachdrücklich zu empfehlen, ist ein Besuch im Zoo. Denn Tierfotografie ist etwas Spezielles. Im Zoo lassen sich bereits einige Eigenarten der afrikanischen Tiere erahnen. Das hilft auf Pirschfahrt, das richtige Motiv im richtigen Moment einzufangen.
  • Versicherung: Etwas, was Safaritouristen häufig vergessen, ist eine Versicherung für die Fotoausrüstung. Denn auf Safari geht es über harte Pisten, bei denen die moderne feine Technik einen Schlag zu viel abbekommen kann. Nicht immer tritt die Hausratversicherung ein. Hilfreich kann es sein, für die begrenzte Reisezeit eine besondere Versicherung abzuschließen.
  • Verbote: Schon im Vorfeld sollten sich Touristen mit Verboten vertraut machen. Einige afrikanische Stämme reagieren beispielsweise sehr erbost auf ungenehmigte Fotos. Das lässt sich vor Ort jedoch im Einzelfall noch in Erfahrung bringen. Regel: Immer freundlich um Erlaubnis fragen. Etwas anderes sind jedoch Fotos von Regierungsgebäuden, Militäreinrichtungen und Soldaten. Das Ablichten solcher Motive ist in einigen Ländern wie zum Beispiel Kenia verboten und kann bestraft werden! Je nach Reiseziel sollten solche Dinge vorab geklärt sein, um im Falle eines Falles nicht eine böse Überraschung zu erleben.
  • Fahrzeuge: Beim Buchen der Fotosafari sollten Urlauber darauf achten, dass der Veranstalter die Safari im Jeep anbietet. Ein Kleinbus kann nur über befestigte Pisten fahren und bietet durch die Anzahl der Mitreisenden wenig gute Plätze, um Fotos machen zu können. Der Safarianbieter sollte daher vor Ort über eine ausreihende Zahl kleiner Allrad-Fahrzeuge verfügen.
  • Die beste Reisezeit: Je nach Zielland einer Fotosafari gibt es unterschiedliche ideale Reisezeiten. In Ostafrika bietet sich eine Fotosafari zur Zeit der großen Migration durch die Serengeti und die Masai Mara an. Die Sommermonate sind ideal. Trockenzeiten sind für die Reise nach Afrika grundsätzlich angenehmer. Es ist weniger schwül, kräftige Regenfälle vermiesen nicht die Safarilaune und die Vegetation bietet weniger Schutz für die Tiere. Preislich günstiger ist eine Fotosafari in der Regenzeit, diese hat dann allerdings die entsprechenden Nachteile.
  • Trinkgeld: Ein guter Guide ist Gold wert. Er weiß, wo die Tiere sich wann aufhalten. Auf Safari sollten Touristen ihrem Guide also vertrauen. Für gute Arbeit sind pro Teilnehmer und Tag Trinkgelder in Höhe von ca. 5 Dollar angemessen – und werden auch erwartet!
  • Gewicht: Die Fotoausrüstung sollte leicht und mobil sein, dazu möglichst robust. Allerdings darf sie auch ein paar Kilo wiegen, denn eine Fotosafari ist etwas Besonderes und da sollten die erforderlichen Kamerateile dabei sein. Zu beachten ist jedoch, dass die Fotoausrüstung zum Gewicht beim Flug nach Afrika sowie bei Fly-in-Safaris zählt. Urlauber sollten sich vorab informieren, welche Gewichtgrenzen es jeweils gibt.
  • Leihausrüstung: Ist die Fotoausrüstung zu schwer, lässt diese sich vor Ort ggf. leihen. Der Safari- bzw. Reiseveranstalter kennt Details.

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Fotosafari: die richtige Kamera (Body)

Die Wahl der richtigen Kamera ist stark vom individuellen Geschmack abhängig. Allerdings sollte es für eine Fotosafari eine Spiegelreflexkamera sein. Denn gegenüber Kompaktkameras haben diese mehrere Vorteile, die speziell auf einer Pirschfahrt zum Tragen kommen: Wechselobjektive, schnellere Fotoaufnahmen, robustere Bauweise, weniger anfällig für Verwacklungen.

Eine Spiegelreflexkamera ist daher nachdrücklich zu empfehlen. Sinnvoll ist ein Body, der zu vorhandenen Objektiven passt oder den auch Freunde nutzen. Denn dann lassen sich ggf. Objektive ausleihen. Top-Kameras bieten unter anderem Canon und Nikon.

Tipp: Neue Kameras verfügen über gute Panoramafunktionen: Mit diesen lässt sich die Schönheit und Weite Afrikas besonders gut einfangen.

Es ist sehr sinnvoll, eine Zweitkamera mitzunehmen. Das kann ebenfalls eine DSLR sein, zu der die Objektive passen. Alternativ geht auch eine gute Kompaktkamera für Notfälle. Hintergrund ist einfach, dass bei einer Beschädigung der Ausrüstung sonst gar keine Fotos mehr möglich sind.

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Fotosafari: Welche Objektive sind sinnvoll?

Gute Objektive auf einer FotosafariFast wichtiger als der Body ist die Wahl der richtigen Objektive. Es gibt im Prinzip vier Objektivarten, die perfekte Fotos ermöglichen. Jedes hat seinen ganz eigenen Vorteil und seine ganz eigene Daseinsberechtigung. Sicher ist jedoch, dass ein normales Objektiv mit 20 – 80 mm in den allermeisten Fällen nicht ausreicht.

  • Zoomobjektive mit wenigstens 300 mm: Ohne Zoom geht es nicht. Brennweiten von 300, besser 400 mm sollten zum Standard gehören. Denn nur dann lassen sich die Tiere gut in Szene setzen. Der untere Brennweitenbereich ist ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Da das eine oder andere Tier dicht an den Jeep herankommen wird, sind flexible Zoom-Objektive zwischen ca. 100 und 400 mm sinnvoll, die eine breite Brennweite abdecken. Das Zoom spielt seine ganze Stärke jedoch im mittleren Bereich aus. Daher sind hohe Brennweiten sowie ein Doppler sinnvoll. Ein Telekonverter kann ebenfalls nützlich sein. Letztlich ist das Anschaffen starker Zoom-Objektive aber auch eine Geldfrage.
  • Objektive mit Festbrennweiten: Schärfer und besser sind Fotos mit einem Objektiv, das eine Festbrennweite hat. Der Nachteil ist jedoch der Preis. Diese Objektive gehören zur Top-Ausstattung und tendenziell eher semiprofessionellen Tierfotografen oder Profis zu empfehlen.
  • Weitwinkelobjektive für Landschaftaufnahmen: Viele Safari-Urlauber denken zu aller erst an die Tiere, die sich mit einem Tele gut einfangen lassen. Ein gutes Weitwinkelobjektiv (ca. 15 – 35 mm) ist aber ebenso wichtig. Denn die Landschaft lässt sich damit viel besser einfangen. Daher gehört ein Weitwinkel als Objektiv zum Austauschen ebenso zur Ausrüstung.
  • Makro: Auf einer Fotosafari wird es wenige Chancen geben, ein Makro einzusetzen. Ist jedoch noch etwas Platz im Gepäck, kann es dennoch gute Dienste leisten. Kleine Tiere, Schmetterlinge, Insekten und Details lassen sich damit einfangen. Allerdings nicht aus dem Jeep heraus, sondern bei den Lodges oder auf sicheren Wegen.

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Fotosafari: weiteres Zubehör

Es gibt weiteres Fotozubehör, das auf einer Afrikareise dabei sein sollte. Wie viel davon und welches, ist eine individuelle Entscheidung. Allerdings ist alles je nach Situation und Reiseplanung sinnvoll. Besonders zu beachten ist der Staubschutz, denn in der Savanne von Ostafrika oder Südafrika ist es extrem staubig. Schutz und Reinigungsutensilien gehören daher zwingend zur Fotoausrüstung dazu.

  • Ausrüstung für eine FotosafariFototaschen: Auf Safari geht es häufig sehr ruckelig zu. Daher sollten die Urlauber ihre Fotoausrüstung durch gute Fototaschen schützen. Ggf. ist ein Kompromiss aus Gewicht und Schutz zu machen, denn die gefütterten, stabilen Cases sind in der Summe einer größeren Ausrüstung relativ schwer.
  • Staubschutz: Um die Fotoausrüstung vor den allgegenwärtigen Staub zu schützen und zu reinigen, sollten Urlauber an gute Fototaschen, wasserdichte Beutel, einen Luftbalg-Pinsel sowie Reinigungstücher denken. Ein einfacher Glasfilter kann das Objektiv zusätzlich schützen.
  • Speicherkarten und Speichertanks: Mit Glück schießen die Urlauber auf der Fotosafari Tausende toller Fotos. Irgendwo müssen diese aber auch abgespeichert werden. Nichts wäre ärgerlicher, als ein voller Speicher, wenn plötzlich das Traummotiv vor der Linse erscheint. Daher sollten ausreichend viele Speicherkarten mitgenommen werden. Ratsam ist ebenfalls, diese immer wieder auf Cloudspeicher, externe Sticks oder Notebooks zu übertragen. Das schützt gleichzeitig vor Verlust durch einen Defekt.
  • Akkus und Akku-Batterien und Ladegeräte: Mindestens so wichtig wie Speicherkarten sind ausreichende Akkus. Viele Fotos saugen die Akkus schnell leer. Die Temperaturen tragen zusätzlich zu einem kleinen Leistungsverlust bei. Daher sollten Urlauber an ausreichend Akkus denken. Akku- und Akku-Batterien und passende Ladegeräte sind sehr vorteilhaft.
  • Grauverlauffiler: Ein Grauverlauffilter ist speziell in den Früh- und Spätsafaris zu empfehlen. Dadurch werden die Fotos farbintensiver und lebendiger. Da viele Safaris bereits vor oder mit dem Sonnenaufgang starten, ist ein solcher Filter ein Muss.
  • Stecker-Adapter: In den meisten afrikanischen Ländern ist der dreipolige englische Stecker Standard. Das passt nicht zu deutschen Geräten. Daher gehört auch ein, besserer mehrere Adapter mit zur Fotoausrüstung und ohnehin zum Gepäck.
  • Bohnensack: Klingt kurios, ist aber beim Fotografieren aus dem Safari-Jeep ein Segen: Der Bohnensack (bean bag). Dieser ersetzt das sperrige Fensterstativ (wenn eins, dann aus Carbon!). Die Ellenbogen werden darauf gestützt und das Bild wird wackelfreier. Tipp: Nur einen leeren Sack mit nach Afrika nehmen und vor Ort mit Reis oder Bohnen füllen. Das spart Reisegewicht.
  • Stativ: Ein Stativ ist sperrig, schwer und häufig überflüssig! An einigen Stellen wie Seeufern können Urlauber aber aussteigen. Dann sind Stative sinnvoll. Ob sich das wirklich lohnt, hängt von der Safariroute ab. Empfehlenswert sind leichte Carbon-Stative mit einem Bein.
  • Blitzgerät: Ein Blitzgerät ist vor allem in der Dämmerung sinnvoll. Hier müssen die Touristen wieder Größe, Gewicht und Nutzen in Relation setzen.

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Fotosafari: ISO-Werte und einfach gute Bilder

Am Ende bleibt natürlich die Frage: Wie lassen sich gute Safari-Fotos schießen? Hierzu gibt es Dutzende Ratgeber und Anleitungen im Internet. Sehr zu empfehlen ist das E-Book von Werner Schmäing, das der Tierfotograf unter dem Titel „Safari-Fotografie“ für DER Touristik geschrieben hat. Darin beschreibt er sehr schön neben einigen technischen Details Fragen der Bildkomposition. Das E-Book ist sehr lesenswert und zeigt einige Aspekte und afrikanische Besonderheiten auf, auf die es bei guten Fotos ankommt. Speziell für Einsteiger ein guter Tipp!

Auch ohne Fotoschule gibt es jedoch einige Regeln für gute Tierfotos. Dazu zählen: Tiere heranzoomen, um Formate zu füllen, der Blick der Tiere sollte in die Bildmitte gehen und die Änderung des Winkels kann sich positiv auswirken. Aber eins ist noch wichtiger: Geduld und das Warten auf den richtigen Moment. Denn auf einer Fotosafari wird es massig Motive geben, die gut sind. Herausragende Fotos benötigen aber Geduld. Das kann teilweise frustrierend werden, aber das Abwarten mit einem reaktionsschnellem Abdrücken wird durch spektakuläre Tierfotos belohnt. Nicht vergessen: Daher auch das Üben vor der Afrika-Reise!

Neben der Komposition des Bildes ist der ISO-Wert sehr wichtig. Dieser Wert spiegelt die Lichtempfindlichkeit wieder und hat Einfluss auf Verschlusszeiten. Tagsüber kommen die Safari-Touristen auf ihrer Pirschfahrt gut mit dem Standard von ISO 100 aus. Da viele Fahrten aber in den Morgen- und Abendstunden stattfinden, sollten dann die Kameras entsprechende ISO-Werte unterstützen. Je weniger Licht, desto höher Sollte der ISO-Wert sein. Für Frühsafaris sind wenigstens Werte von ISO 400 zu empfehlen, vormittags und abends reichen bis zu 200. Der Vorteil der hohen ISO-Werte: Die erforderliche Verschlusszeit sinkt. Das ist bei der Tierfotografie besonders wichtig. Daher können höhere ISO-Werte auf einer Fotosafari in Afrika das Bild deutlich heller und leuchtender wirken lassen. Und darauf kommt es an.
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