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Leopard in Afrika

Leopard

von Redaktion

Im gesamten Raum Afrikas findet sich der Leopard (Panthera pardus) und lässt sich ausgezeichnet während einer Safari beobachten. Sein hauptsächlicher Lebensraum befindet sich südlich der Sahara. Zugehörig zur Familie der Echten Katzen ist der Leopard die meist verbreitete Raubkatze unseres Erdballs. Auf Grund ihrer hohen Anpassungsfähigkeit hat die Großkatze einen großen Lebensraum. So findet sie sich im Gebirge genauso gut zurecht wie im Dschungel.

Verbreitungsraum von Leoparden

Außer in Afrika kommt der Leopard in Asien, China, Arabien und Japan vor. Wegen ihrer auffälligen Fellfärbung passt er sich perfekt ihrer Umgebung an. Deshalb gilt die Raubkatze als unsichtbares Phantom. Im Allgemeinen lässt der Leopard sich seiner gelben Grundfarbe, gemustert mit dunklen Rosetten, erkennen.

Vorzugsweise lebt die gefleckte Raubkatze auf Bäumen. Aber auch in Höhlen versteckt sie sich gerne. Selbst in Menschennähe fühlt das Säugetier sich nicht unwohl. Dort finden Leoparden leichte Beute unter Haustieren. Aus diesem Grunde bekämpft der Mensch die Raubkatzen, was dazu führt, dass der Leopard ein vom Aussterben bedrohter Zeitgenosse ist. Obwohl er gern Haustiere, wie beispielsweise Hunde jagt, greift der Leopard jedoch keine Menschen an.

Als kleinste Großkatze erreicht der Leopard eine Länge von etwa 2,30 Meter inklusive seines langen Schwanzes, der einen Meter misst. Erwachsene Tiere wiegen zumeist 80 kg, normalerweise jedoch kaum mehr als 50 kg. Dadurch sind Leoparden sehr schnell unterwegs und punkten mit einer Höchstgeschwindigkeit von 58 kg je Stunde auf einer kurzen Strecke. Sie erreichen durchschnittlich eine Schulterhöhe von 80 Zentimetern. Dank seines Skelettbaus kann er selbst aus großer Höhe fallen lassen, ohne sich dabei Verletzungen zuzuziehen.

Ballen und Zehen von Leoparden sind dick gepolstert, so dass ein lautloses Anschleichen an seine Beute problemlos möglich ist. Auffällig ist die weiße Farbgebung unterhalb seines Schwanzes.

Leoparden haben einen ausgezeichneten Geruchs- und Gehörsinn. Somit können sie in der Nacht ebenso gut jagen wie tagsüber. Seine beweglichen Ohren eignen sich hervorragend zum Richtungshören.

Bedingt durch das große Verbreitungsgebiet der Raubkatzen haben sich verschiedene Unterarten entwickelt. Am bekanntesten ist der Schneeleopard. Darüber hinaus existieren noch acht weitere Unterarten:

  • Amurleopard
  • Arabischer Leopard
  • Chinesischer Leopard
  • Indischer Leopard
  • Indochinesischer Leopard
  • Java Leopard
  • Persischer Leopard
  • Sri-Lanka Leopard

Ernährung und Verhalten von Leoparden

Kleiner als Jaguare, Löwen und Tiger ist der Leopard dennoch die viertgrößte Großkatze. Als Einzelgänger lebt er

  • im Gebirge
  • in der Halbwüste
  • in der Savanne
  • in Regenwäldern

Als Lauerjäger pirscht er sich mit unwahrscheinlich hoher Geduld extrem langsam an seine Beute heran. Sehr oft lässt sich der Leopard aber auch dabei beobachten, wie er ganz gemütlich auf einem Ast oberhalb seiner Beute liegt. Hier wartet er auf eine günstige Gelegenheit, seine avisierte Beute zu erlegen. Dies ist ein ganz besonders aufregendes Szenario während einer Afrika-Safari. Als mögliche Beutetiere dienen dem Leoparden vorzugsweise Hirsche, Antilopen und Wildschweine.

Obwohl Katzen gute Schwimmer sind, meiden sie das Wasser. Denn ihr Fell wird den Kontakt mit Wasser extrem schwer. Ein schnelles Fortbewegen ist kaum mehr möglich. Neben Jaguaren und Tigern schwimmen Leoparden sehr gerne und geben somit ein wunderschönes Fotomotiv ab. Für ihre Beutetiere ist dies jedoch weniger gut. Denn ein Flüchten ins Wasser hilft ihnen dadurch nicht.

Leopard - Raubkatze in AfrikaZudem sind Leoparden sehr gute Springer. Sie können drei Meter hoch und sechs Meter weit springen. Dank ihrer scharfen Krallen können die Raubkatzen Afrikas problemlos jeden Baum erklimmen. Diese besondere Begabung ermöglicht es ihm, seine Beute sicher auf einer Astgabel vor Fressfeinden zu lagern. Darüber hinaus ist es dem Leoparden möglich, selbst Beutetiere in seinem Maul zu transportieren, die ihm in Gewicht und Größe überlegen sind.

Bemerkenswert an den Raubkatzen ist ihre Fähigkeit, bis zu zehn Tagen komplett ohne Wasser auszukommen. Allerdings nur dann, wenn sie ausreichend zu fressen finden. Sie können über ihre Nahrung genügend Flüssigkeit zu sich nehmen.

So leben Leoparden

Weil Leoparden Einzelgänger sind, leben sie nicht im Rudel. Ihr Revier umfasst zwischen 30 und 50 Quadratkilometer. Die Raubtiere markieren ihr Revier durch Kratzspuren an den Bäumen und Urin.

Als Ansitzjäger sitzen die Großkatzen auf einem Baum oder Ansitz. Von dort aus überblicken sie die nähere Umgebung. Meist befindet sich in der Nähe ein Wasserloch. Ist das Opfer nah genug, pirschen sie sich an und beißen der Beute die Kehle durch. Nicht selten dringen dabei die Eckzähne in den Bereich der Halswirbelsäule, wodurch diese durchbrochen wird.

Zeitgleich schlitzt der Leopard mit seinen Krallen den Bauch seiner Beute auf. Nachdem er Leber und Herz gefressen hat, räumt der Leopard die Eingeweide aus. Weibliche Leoparden tragen den Kadaver zu ihren Jungen. Männchen hingegen zum nächsten Baum, um ihn als Vorrat anzulegen. Davon lebt er einige Tage.

Die Raubkatze ernährt sich vielseitig. Kann sie kein Kleinwild oder Huftiere erlegen, ist sie auch Vögeln oder Reptilien nicht abgeneigt. In Notfällen greift sie sogar zu Insekten. Allgemein jagt der Leopard abends oder nachts.

Fortpflanzung und Entwicklung des Leoparden

Weibliche Leoparden dulden in ihrer näheren Umgebung nur dann einen männlichen Leoparden, wenn sie für sechs bis sieben Tag paarungsbereit sind. Während dieser Zeitspanne durchstreift sie unruhig das Hauptareal in ihrem Streifgebiet. Hier markiert sie mit ihrem Urin zahlreiche auffällige Stellen, wie beispielsweise

  • Bäume
  • Büsche
  • Felsbrocken
  • Felsen
  • Gräser

und hinterlässt eindeutige Kratzspuren am Boden. Mithilfe dieser optischen Hinweise und ihrer Duftmarken lockt sie männliche Leoparden an. In Wildparks lassen sich paarungsbereite Leoparden-Weibchen oftmals dabei beobachten, wie sie sich im Harn männlicher Leoparden wälzen.

Beide Raubkatzen bleiben für etwa neun Tage zusammen und paaren sich mehrmals. Während dieser Zeitspanne jagen sie gemeinsam und teilen sich ihre Beute. Wenn die Leopardin nicht trächtig wird, ist sie nach rund 28 Tagen erneut paarungsbereit. Leopardinnen haben eine Tragzeit von drei Monaten. Danach bringen sie zwei, drei oder vier Junge mit einem Gewicht von jeweils 500 g zur Welt. Der Leopard bleibt nach der Geburt beim Weibchen und hilft bei der Aufzucht wie auch der Nahrungsbeschaffung.

Geburten finden in gut verborgenen Verstecken statt. Das können von Büschen verdeckte Vertiefungen im Boden, Felsenhöhlen oder auch Felsblöcke, die übereinander liegen, sein. Dort ziehen sie ihre Jungen auch auf. Leben Leoparden im Wald, ziehen sie ihren Nachwuchs des Öfteren in ausgehöhlten Baumstämmen auf.

In der Regel überleben vom Wurf nur ein bis zwei Junge. Zwei Wochen nach der Geburt können Leopardenjunge sehen. Ihre Mutter säugt sie voll. Fleisch bekommen sie erst einige Wochen später. Mit einem Alter ab drei Monaten begleiten die Jungen ihre Mutter zur Jagd. Wenn sie zwölf Monate alt sind, erlegen die Kleinen erste Kleintiere. Ab zwei Jahren verlassen sie ihre Mutter, die sich anschließend nach einem neuen Gefährten umschaut.

Ab drei Jahren sind Leoparden geschlechtsreif. In freier Wildbahn erreichen die Großkatzen ein Lebensalter bis 15 Jahren. Einzig in Tierparks oder Zoos können sie älter als 20 Jahre werden.

Natürliche Feinde

In freier Wildbahn hat der Leopard verschiedene Feinde. Hauptsächlich andere Raubkatzen bedrohen sie. Und zwar Löwen und Tiger. Ausschließlich auf Bäumen können diese den Leoparden nicht folgen.

Ist der Leopard gefährdet?

Leoparden sind kaum gefährdete Tiere. Zwar gelten die Raubkatzen in Marokko, auf Sansibar und Sinai als fast ausgestorben. Auch im Iran, Kaukasus und Turkmenistan hat der Bestand stark abgenommen Allerdings leben in Afrika schätzungsweise 700.000 Leoparden. Davon leben allein in Kongo 226.000 Tiere. Somit kann nicht von einer Bestandsgefährdung ausgegangen werden.

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