Ein spektakuläres und abwechslungsreiches Safari-Abenteuer wartet im Norden von Botswana, denn hier liegt das Moremi Game Reserve im Herzen des Okavango-Deltas. Unterschiedliche Landschaften und ein reicher Artenbestand an Wildtieren und Vögeln machen das Reservat zu einem der eindrucksvollsten Naturschutzgebiete auf dem afrikanischen Kontinent. Es stehen unterschiedliche Safari-Optionen zur Auswahl und auch bei den Unterkünften haben Reisende die Wahl aus einfachen Camps und luxuriösen Lodges. Das Moremi-Wildreservat erstreckt sich über eine Fläche von ca. 4.900 Quadratkilometern und nimmt damit ein Drittel des Okavangodeltas ein.
Lage und Zugang Moremi-Wildreservat
Zungenförmig verläuft das Moremi-Wildreservat durch den östlichen und westlichen Teil des Okavangodeltas. Das größte Binnendelta der Welt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und war das 1.000 Objekt in der Liste. Wie ein Astgeflecht eines Baumes zerteilt sich der Okavangofluss und bildet durch seine Abzweigungen in die Kalahari ganz unterschiedliche Landschaften aus Inseln, Flussläufen, Seen, Waldflächen, die den vielfältigen Tieren Nahrungs- und Wasserquelle zugleich sind. Daher ist das Moremi-Wildreservat als Schutzgebiet des Okavangodeltas auch ein Eldorado für Tierbeobachter und Fotografen.
Ausgangspunkte für das Moremi-Wildreservat sind Maun mit einer Entfernung von etwa 100 Kilometern oder Kasane. Die meisten Safari-Touristen fliegen von Maun aus zu den Camps in oder um das Reservat. Die Landflächen unterteilen sich hauptsächlich in die Moremi-Landzunge und Chief´s Island. South Gate und North Gate bilden die Zugänge für Besucher aus den verschiedenen Richtungen ab.
Geschichtliches: Wie aus dem einstigen Jagdgebiet ein Naturjuwel wurde
Die Gründung des Wildreservats im Jahre 1963 geht auf den Stamm der Batawana zurück, die eine bedeutende Machtstellung in diesem Gebiet hatten und von so genannten „Chiefs“ angeführt wurden. Die Erhaltung der einzigartigen Landschaftsregionen als natürlicher Lebensraum für Wildtiere stand dabei im Vordergrund, denn das verheerende Ausmaß der Maul- und Klauenseuche wie auch die massenhafte Jagd auf Wild hatten den Tierbestand erheblich reduziert. Die Witwe des Chiefs Moremi III. imitierte zusammen mit Naturschützern die Gründung des Reservats, um eine drohende Artengefährdung zu stoppen. Nach mehreren Erweiterungen hat das Moremi-Wildreservat seine heutige Größe erreicht und ist zu einem der wertvollsten Naturreservate weltweit geworden.
Die Tiere im Moremi-Wildreservat
Wer eine abwechslungsreiche Tiersafari erleben möchte, der wird das Moremi-Wildreservat in Botswana bevorzugen. Das Gras der Savanne sowie die zahlreichen Wasserstellen ziehen neben den Big Five auch eine große Zahl an seltenen Tieren und Vögeln an und bieten so einzigartige Einblicke in den natürlichen Lebensraum und das Verhalten der Tiere. Zu sehen sind:
- Löwen,
- Büffel,
- Elefanten,
- Geparden,
- Leoparden,
- Hyänen,
- Schakale
- Wildhunde,
- Antilopen (Impalas, Kudus, Gnus, Moor- und Litschi-Antilopen),
- Zebras,
- Wasserböcke,
- Flusspferde,
- Krokodile.
Viele der genannten Arten treten in Herden oder Rudeln auf, so dass dem Safari-Freund wahrhaftig kolossale Eindrücke gewährt werden.
Etwa 400 Vogelarten sind im Moremi-Wildreservat ansässig, darunter Regenpfeifer, Nilgans, Waffenkiebitz, Rotschnabelente, Sattelstorch und der majestätische Schlangenhalsvogel.
Landschaft und Pflanzenwelt im Moremi-Wildreservat
Das Moremi-Wildreservat verfügt über Trocken- und Feuchtgebiete, die sich wiederum in unterschiedliche Landschaftsbilder wie Grassavannen, Mopane-Wälder, Lagunen, palmenbewachsene Inseln, Seen, Flussläufe, Wasserlöcher oder Sumpfgebiete gliedern und somit die ganze Palette der unberührten Natur abbilden. Die zu beobachtenden Tiere wandern entsprechend der Witterung und ihren Ernährungsgewohnheiten in trockene oder feuchte Gebiete, so dass prinzipiell immer Bewegung im Moremi-Wildlife-Reserve herrscht.
Infos zur Safari im Moremi-Wildreservat
Als beste Reisezeit wird die Trockenzeit von Mai bis September für das Moremi-Wildreservat in Botswana angegeben, wobei diese Empfehlung auch besonders für Safari-Neulinge ausgesprochen wird. In der Regenzeit (Oktober bis April) sind ebenso einzigartige Beobachtungen möglich, allerdings können verschiedene Gebiete im Reservat aufgrund von Überflutungen dann nicht passiert werden und die Temperaturen sind auch nicht für jeden Organismus leicht zu verkraften.
Die Safari-Möglichkeiten sind ebenso facettenreich wie das Wildreservat selbst. Organisierte Jeep-Safaris, mobile Selbstfahrer-Safaris mit einem Allradfahrzeug, Pirschfahrten, Kanu-Safaris oder Bootstouren mit dem berühmten Mokoro stehen zur Auswahl. Auch Bushwalkings mit erfahrenen Führern durch die grünen Landschaften des Reservats werden angeboten.
In und um das Moremi-Wildreservat bedienen Camps und Lodges den individuellen Geschmack und Geldbeutel der Safari-Reisenden. Benzin und Verpflegung für Camper ist bereits in Maun oder Kasane ausreichend für den gesamten Aufenthalt zu organisieren.
Das Moremi-Wildreservat zählt besonders während der Regenzeit zu den gefährdeten Malaria-Gebieten in Botswana, weshalb eine entsprechende Prophylaxe berücksichtigt werden muss. Auch die Tsetse-Fliege kann in dieser Zeit gefährlich werden.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Mboma Island, Gcodikwe, Paradies und Dombo Hippo Pools, Death Tree Island
Die Halbinsel Mboma Island, mit einer Fläche von 100 Quadratkilometern überwiegend aus Grassavanne, bietet wunderbare Aussichten auf Löwen, Büffel und Affen. Auch Mokoro-Touren in den nordwestlichen Teil der Insel werden angeboten.
Zu den absoluten Höhepunkten einer Safari durch das Moremi-Wildreservat zählt die Gcodikwe Lagune inmitten des Naturschutzgebietes. Sie wird ausschließlich mit dem Mokoro angesteuert und ist in 15-60 Minuten je nach Unterkunftslage zu erreichen. Fotoaufnahmen sowie Beobachtungen können nur vom Boot aus erfolgen, da das Gebiet nicht betreten werden darf. Es gilt als eine der wichtigsten Brutstellen für den Marabou-Storch, auch Sattelstörche oder Reiher können an der Lagune gesichtet werden.
Richtung Osten (North Gate) warten die Paradise und die Dombo Hippo Pools für besondere Aussichten auf Vögel und Hippos sowie aufregende Sonnenuntergänge, wobei diese Gebiete jedoch vornehmlich in der Trockenzeit aufgesucht werden, das sie in der Regenzeit meist überflutet sind.
Abgestorbene Bäume, die ein skurril-bizarres Landschaftsbild formen, finden sich auf Death Tree Island, wo Leoparden zu sehen sind. Interessant ist die Insel aber nicht nur wegen der Bäume, auch Moorhühner, Moorantilopen, Elefanten und Hippos halten sich hier auf.