Der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark zeigt sich als grenzüberschreitender Nationalpark, der über einen südafrikanischen und einen botswanischen Teil verfügt. 1999 wurden der Kalahari-Gemsbok-Nationalpark in Südafrika und der Gemsbok-Nationalpark in Botswana zusammengeführt und bilden heute ein Gesamtgebiet von 38.000 Quadratkilometern ab. Der schwarze Kalahari-Löwe fühlt sich hier besonders wohl. Als Landschaftshighlight beeindrucken die roten Dünenfelder.
Lage und Zugang Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Im Südwesten des Landes liegt der botswanische Teil des Kgalagadi-Transfrontier-Nationalparks, an den sich nahtlos der südafrikanische Teil anschließt. Weiße Grenzsteine markieren den Übergang, eine feste Grenze existiert nicht, denn die Tiere sollen ungehindert beide Teile passieren können. Die natürliche Grenze bildet der Fluss Nossob. Die Botswana-Seite umfasst etwa 28.500 Quadratmeter Fläche. In westlicher Richtung grenzt das Land Namibia an das Naturschutzgebiet.
Der südafrikanische Teil ist via Upington über eine Teerstraße zu erreichen. Der Eingang findet sich in Twee Rivieren im südlichen Bereich des Parks. Dieser Eingang steht auch für Reisende aus Namibia über Keetmanshoop oder Mata Mata zur Verfügung. Über Mata Mata ist die Einreise jedoch nur möglich, wenn Touristen mindestens zwei gebuchte Nächte im Park nachweisen können.
Der Zugang Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark in Botswana liegt in Two Rivers. Auch in Mabuasehube und Kaa sind Eingänge für die Besucher vorhanden.
Geschichtliches zum Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Zwei eigenständiges Reservate verschmelzen zum Friedenssymbol
Grenzen überwinden – Aus zwei mach eins war der Gedanke, der 1999 zur Gründung des Kgalagadi-Transfrontier-Nationalparks führte, der zu den berühmten Friedenspark-Projekten in Südafrika gehört. Seit 1931 bestand bereits der Kalahari-Gemsbok-Nationalpark in Südafrika. 1938 wurde der Gemsbok-Nationalpark in Botswana ins Leben gerufen, 1967 erfolgte die Integration des Mabuasehube Game Reserve in den Gemsbok-Nationalpark. Beide Parks sind nach den Oryxantilopen, die sich dort in großer Zahl zeigen, benannt. Sie werden auch als Gemsböcke bezeichnet.
Die natürliche Grenze zwischen dem südafrikanischen und dem botswanischen Parkteil bildet heute wie damals der Fluss Nossob, der überwiegend ausgetrocknet ist, sich aber während der Regenzeit wieder mit Wasser füllen kann. Weiterhin erstreckt sich der ausgetrocknete Fluss Auob durch den südafrikanischen Teil des Nationalparks, der wie der Nossob als roter Faden für Safari-Touren gilt.
Im Jahr 1999 erfolgte die Zusammenlegung beider Parks zum großen Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark, der nicht nur verschiedene Landschaftsareale zusammenführte sondern auch ein außergewöhnliches Zeichen für den Frieden und die Völkerverständigung setzte.
Die Tiere im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Dem Safari-Freund bieten sich im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark herrliche Tierherdenbeobachtungen und das auf jeder Seite, denn die Tiere wandern beiderseits. Geparden, Springböcke, braune Hyänen, Giraffen, Wildkatzen, Oryxantilopen, Elenantilopen, Gnus, Springhasen, Schakale, Stachelschweine, Erdhörnchen sind ebenso vertreten wie der schwarze Kalahari-Löwe, dessen Vorkommen im Park besonders groß ist. Daneben bietet das Areal auch hervorragenden Lebensraum für den Vogel Strauß sowie die Siedelweber und Pfeiffratten. Die giftige Schlangenart Kapkobra ist ebenfalls im Park ansässig.
Landschaft und Pflanzenwelt im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Der Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark eröffnet eine abwechslungsreiche Vegetation. Kennzeichnend für die Landschaft sind rote Dünen, die besonders im südafrikanischen Teil sehr ausgeprägt sind. Grassavanne, Kameldornbäume, Akazien, seltene Pflanzen wie die Gemsbock-Gurke oder die Tsamma-Melone gedeihen trotz Wüstenklima erstaunlich üppig. Die ausgetrockneten Flusstäler von Nossob und Auob füllen sich stellenweise während der Regenzeit mit Wasser, so dass kleine Bäche und Wasserlöcher entstehen. Auch gigantische Salzpfannen gehören zum Landschaftsbild dazu.
Infos zur Safari im Kgalagadi-Transfrontier-Nationalpark
Der Botswana-Teil präsentiert sich dem Besucher in wilder Schönheit und ist touristisch kaum erschlossen. Es existieren einige einfache Camps, ganz im Gegenteil zum südafrikanischen Teil, der zwar flächenmäßig kleiner ist, indem jedoch eine breite Palette an Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung steht und der sich auf den Safari-Tourismus konzentriert. Im Botswana-Teil des Parks sind während der Regenzeit auch die höchsten Temperaturen zu erwarten. Generell empfehlen sich zum Besuch des Nationalparks die angenehmeren Wintermonate in der Trockenzeit. Für den südafrikanischen Teil ist ein Pkw ausreichend, während der Botswana-Teil einen Geländewagen mit Allradantrieb voraussetzt.
Wichtig: Für den Besuch des Kgalagadi-Transfrontier-Nationalparks in Botswana ist ein gesonderte Erlaubnis über das Department of Wildlife & National Parks (Gabarone) zu erwerben.
Besondere Sehenswürdigkeiten: Wilderness Trails
Auf der botswanischen Seite finden sich zwei Wilderness Trails, die spannende Tierherdenbeobachtungen erlauben. Mit dem Geländewagen können der Polentswa oder der Mabuasehube Wilderness Trail erkundet werden, die sich über 250 bzw. 150 Kilometer erstrecken und alle wildreichen Gebiete in diesem Teil abdecken. Wilderness Trail-Fahrten erfordern eine frühzeitige Buchung beim entsprechenden Veranstalter und sind nicht spontan möglich.