Vegetationsarme oder vegetationslose Gebiete bezeichnet man als Wüste. Trotz ihrer biederen Umgebung gibt es in den Wüsten einen Quell des Lebens, die man Oasen nennt. Sie sind oft schon seit Jahrtausenden bekannt und werden seit damals als Stützpunkt genutzt, um Wasser zu tanken. Die Ursache für eine Verwüstung kann mehrere Gründe haben. Wer glaubt, Wüsten würden nur in heißen Klimazonen zu finden sein, der irrt. Durch fehlende Wärme entstehen Kälte- oder Eiswüsten. Überweidung oder Wassermangel führen zu Trocken- oder Hitzewüsten. Alle Wüsten sind Anökumene. Das sind Lebensräume, die wegen ihrer physich-klimatischen Bedingungen nicht bewohnbar sind. Geomorpholigisch lassen sich Wüsten in mehrere Arten unterteilen.
- Sandwüsten: Wie der Name schon vermuten lässt, besteht ihre Oberfläche aus Sand. Sie entstehen durch Erosion von Kieswüsten. Die Lebenbedienungen, die diesen Umgebungen bieten, sind sehr hart. In ihnen können auch Dünen von unterschiedlicher Form vorkommen. Sie sind nur mit geländegängigen Fahrzeugen zu befahren, die aber auch stellenweise ihre Probleme haben und an Grenzen stoßen. Die größte Sandwüste befinden sich mit der Rub al-Chali in Arabien. Die zweitgrößte nennt sich Taklamakan. Die Sahara gehört nur zu Teilen hinzu.
- Kieswüsten: Durch die Erosion von Fels- oder Steinwüsten entsteht dieser Wüstentyp. Die feineren Korngrößen werden durch den Wind weggeblasen. Durch ihre Beschaffenheit sind Kieswüsten gut befahrbar.
- Stein- und Felswüsten: Durch die Auswehung des Feinmaterials bleiben in diesem Wüstentyp kantiges Fels- oder Schuttmaterial über. Auch hier ist die Verwitterung ursächlich. Mit dem Auto sind sie nur schwer passierbar. Weite Teile der Sahara gehören zu dieser Art Wüste.
- Salzwüsten: Sie entstehen durch starke Verdunstung des Wassers eines abflusslosen Sedimentbeckens. Îhrer Entstehung liegt allerdings nicht ein altes Meer zugrunde. Das Salz stammt aus Auswaschungen aus den umgebenden Bergländern. Viele dieser schwer passierbaren Wüsten liegen im Iran und in Zentralasien.
- Eis- und Kältewüsten: Eiswüsten haben ein Eisklima als Grundlage. Im Unterschied zu einer Kältewüste findet man in den Eiswüsten keinerlei Vegetation. Kältewüsten sind steinige oder sandige Wüsten, die sich auf einer fast vegetationsfreien Ebene über dem Permafrost befinden. In Eiswüsten wurden unter einer meterdicken Eisschicht auf Felsen Bakterien gefunden, die mit der Kälte sehr gut zurecht kommen. Unter den Eisflächen, die sich bis ins Meer erstrecken, tummeln sich eine Vielzahl von Lebewesen. Dies reicht von Kleinstlebewesen bis zu Fischen. Teile Grönlands und der antarktischen Grahamhalbinsel fallen in diese Zone.
- Subtropische Wüsten: Ihr Verbreitungsgebiet liegt zu beiden Seiten des Äquators auf einer geografischen Breite bis etwa zum 30ten Breitengrad. Durch den Passatwind sind diese Gebiete meist relativ trocken und wolkenlos. Große Teile der Kalahari und wiederum der Sahara fallen in diesen Typ von Wüste.
- Kalte Küstenwüsten: Eine besondere Art der Wüsten sind die kalten Küstenwüsten. Passate und Meeresströmungen verstärken ihre Trockenheit. Alexander von Humbolt beschrieb einst die Küstenwüste Atacama wie folgt: „So nah am Wasser und doch so arm an Wasser.“ Kalter Wasserdunst bildet Nebel. Kommt dieser über die Wüste, erwärmt er sich und verliert an relativer Feuchtigkeit. Dies hat zur Folge, dass sich die Wolken auflösen. Die Namib und die Atacama sind die bekanntesten Wüstentypen dieser Form.
- Regenschattenwüsten: Da sie von der Gestalt der Erdoberfläche abhängig sind, werden sie auch Reliefwüsten genannt. Die feuchten Luftmassen steigen auf einer Seite eines Gebirges hoch. Durch die Abkühlung kommen sie über dieses nicht hinweg und regnen ab. Dadurch bilden sich auf der anderen Seite des Gebirges warme, trockene Luftmassen, die absinken. Die Wüste Juda ist ein klassischer Vertreter dieser Form.
- Binnenwüsten: Sie werden von manchen Forschern mit den Regenschattenwüsten zu den außertropischen Wüsten zusammengefasst. Sie befinden sich entweder nördlicher des nördlichen Wendekreises oder südlicher des südlichen Wendekreises. Die bekanntesten Vertreter dieser Form sind die Wüste Gobi, der Great Basin und die Taklamakan.
- Polarwüsten: Ihre Grundlage ist gefrorenes Wasser und kaum Niederschläge. Da Wasser in flüssiger Form nicht zur Verfügung steht, kann hier auch keine Vegetation gedeihen. Die Luft in diesen Wüsten ist sehr trocken und der Boden gefroren. Die McMurdo-Täler in der Antarktis gehören zu ihnen.
Halbwüsten und ihr Unterschied zur Vollwüste
Eine Halbwüste stellt das Übergangsgebiet zwischen einer Vollwüste und der Dornensavanne dar. Sie sind etwas trockener als die Dornensavannen, aber immer noch feuchter als angrenzende Vollwüsten. Die Sahelzone als bekanntester Vertreter dieser Wüstenart gehört zu ihnen. Weitere Wüsten sind noch die Windwüsten, in der aufgrund von stetigem Wind und mangelndem Schutz davor nur Flechten, Moose und Farne gedeihen können. Edaphische Wüsten sind vegetationslose Gebiete, deren Ursache eine Bodenerosion ist.
Wechselwirkungen von Klima und Vegetationslandschaft
Durch das trockene Klima der Wüsten hat die Vegetation kaum eine Chance, in ihnen zu wurzeln. Winde verbreiten den Sand der Sahara zum Beispiel bis nach Europa. Trotz der spärlichen Vegetation und des rauen Klimas sind Tiere in den Wüsten sesshaft geworden. In der Wüste Gobi etwa kann man Steppeniltis und Kropfgazellen bewundern. Insekten, Skorpione und Schlangen finden sich ebenfalls n der Wüste wohl. In den polaren Regionen finden sich auch Schneeleoparden, Wölfe und ihre Beutetiere.
Verwüstung und ihre Gründe
Neue Wüsten und die Ausbreitung bestehender Gebiete sind meist auf den Menschen zurückzuführen. Gründe dafür sind die Entwaldung und unangepasster Ackerbau. Überweidung trägt ebenfalls einen erheblichen Teil dazu bei. Zu den natürlichen Ursachen zählen vor allem Dürreperioden. Ausfransen von Wüstenrändern und Sanddünen tragen auch ihren Teil dazu bei. Windbedingte Ausblasungen, das Abschwemmen durch Wasser, Skelettierung und Versalzung sind weiter natürliche Ursachen der Verwüstung. Alle Wüsten zusammengefasst bedecken ein Gebiet von fast 30 Millionen Quadratkilometer. Das ist circa ein Fünftel der gesamten Landfläche. Mit den Halbwüsten erhöht sich das Gebiet auf knapp 50 Millionen Quadratkilometer. Das ist etwa ein Drittel der Landfläche oder etwa zehn Prozent der ganzen Erdoberfläche.
Afrikas typische Wüsten und wo sie sich befinden
Afrika kann an Wüsten einiges bieten. Die Arabische Wüste in Ägypten ist neben der Nubischen Wüste der Ostteil der Sahara. Die Große Sandwüste von Bilma befindet sich im Staatsgebiet von Niger. Im afrikanischen Nordosten befindet sich die Danakil-Somalia. In Marokko liegen die Erg Chebbi und die Erg Chegaga. Der Südwesten der algerischen Sahara mit Gebieten im östlichen Mauretanien und im nördlichen Mali nennt sich Erg Chech. In Algerien liegen die Hammada du Draa und die Hammada du Guir. In der südafrikanischen Provinz Nordkap, Botswana und Namibia ist die Kalahari beheimatet. Einen gewissen Bekanntheitsgrad hat die Karoo. Sie erstreckt sich über die Hochebenen Südafrikas, dem nördlichen Gebiet der großen Randstufe und Süden von Namibia. Ebenfalls in Südafrika ist die Knersvlakte zu finden. Die Lybische Wüste erstreckt sich nicht nur über libysches Hoheitsgebiet. Sie nimmt auch Teile von Ägypten und dem Sudan ein und gehört zur Sahara. Angola und Namibia teilen sich die Namibwüste. In ihr befinden sich auch die Nationalparks Skelettküste, Namib-Naukluft und das Sperrgebiet Tsau-II Kaheb. Die Nubische Wüste bildet mit der Arabischen Wüste in Nordafrika den östlichen Teil der Sahara. Der Östliche große Erg findet sich in Nordalgerien. Ein Teil des Ergs erstreckt sich auch nach Tunesien. Die Senke der Libyschen Wüste in Ägypten nennt sich auch die Quattra-Senke. Von der Küste des Roten Meeres bis zur Atlantikküste erstrekt sich wohl die bekannteste Wüste mit naman Sahara. Setjet ist eine altägyptische Bezeichnung für ein Wüstengebiet, das östlich von Retjenu gelegen ist. Das Gebiet umfasst die Sinai-Halbinsel oder dahinter gelagerte Gebiete. Die Sketische Wüste ist ein Wüstental, das sich als Ausläufer der Sahara 100 Kilometer östlich von von Alexandria und südlich des Nildeltas erstreckt. Die Ténéré liegt in der südlichen Sahara im nördlichen Niger. In diesem Land befindet sich auch die Talak. Eine wegen ihrer Farbe besondere Wüste ist die Weiße Wüste. 420 Kilometer südlich von Kairo liegt sie in dem zu Ägypten gehörenden Teil der Wüste. In Nordalgerien schließlich ist der Westliche Große Erg.