Die Geschichte von Ruanda beginnt bereits 6.000 vor Christus, als das Pygmäenvolk Twa dort lebte. Im siebten Jahrhundert siedelte sich der Stamm der Bantu an. Und im fünfzehnten Jahrhundert folgte der Hirtenstamm der Tutsi. Die Tutsi wurden zur herrschenden Oberschicht und stellten die Könige. Ein Grund für langjährige Spannungen zwischen den Hutus und den Tutsis.
Genozid in Ruanda: die Vorgeschichte
1890 wurde Ruanda zum deutschen Kolonialstaat. Nach dem ersten Weltkrieg erhielt Belgien das Kolonialrecht. 1962 wurde Burundi abgetrennt und Ruanda zur unabhängige Republik. In der wechselhaften Geschichte des Landes erfolgte 1973 ein Militärputsch durch einen Hutu General und Ruanda wurde zum Einparteienstaat.
Ruanda: der Völkermord
Als die sich Tutsis 1993 gegen das Regime erhoben sandte die UNO Friedenstruppen zur Deeskalierung nach Ruanda. Der Abschuss des Flugzeugs des Staatspräsidenten und ehemaligen Putschgeneral führte dann zum verheerenden Bürgerkrieg und Völkermord. In nur hundert Tagen ermordeten Hutu Milizen 1994 circa eine Millionen Tutsis. Die Tutsi Partei FPR (Front Patriotique Rwandaise) eroberte nach dem Völkermord das Land und über zwei Millionen Hutus flohen in die benachbarten Staaten. Nachdem die FPR eine Koalitionsregierung beider Volksgruppen einrichtete, konnte allmählich die Rückführung der Flüchtlinge eingerichtet werden. Eine Ursache dieses Genozids liegt darin, dass die Hutu eine Art Apartheid gegenüber den Tutsi und zum Teil auch anderen Bevöklkerungsgruppen propagierten. Diese zeigte sich immer wieder in Gewalt gegenüber den Minderheiten und eskalierte 1993/1994 zum blutigen Massaker und Genozid, der mindestens 75 Prozent der Tutsi das Leben kostete. Die meisten anderen sind in Nachbarländer geflüchtet. Heute leben nur noch wenige Tutsi in Ruanda.