Kigali ist als Hauptstadt von Ruanda auch das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Die Stadt mit gut einer Millionen Einwohner liegt auf rund 1500 Metern Höhe im Zentrum des Landes. Sie ist damit eine der höchstgelegenen Städte in Afrika. Durch seine Höhenlage ist das Klima in der Hauptstadt mild aber von häufigen Niederschlägen geprägt. Die Temperaturen schwanken ganzjährig zwischen 25 und 28 °C.
Wissenswertes über Kigali
Das Königreich Ruanda gehörte zwischen 1885 und 1916 zur Kolonie Deutsch-Ostafrika. Die Hauptstadt Kigali wurde vom deutschen Afrikaforscher Richard Kandt Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet. Strategisch günstig gelegen wurde Kigali zum Zentrum für die Zinnverarbeitung und zum Handelsposten des damaligen Deutsch-Ostafrika.
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Abzug der deutschen Truppen wurde Kigali von den Belgiern besetzt und ging 1922 in ein Mandat des belgischen Völkerbundes über. Im Jahr 1962 teilten sich Ruanda und Burundi in unabhängige Staaten und Kigali wurde zur Hauptstadt Ruandas.
In Kigali begann 1994 der Völkermord an den Tutsi und gemäßigten Hutu, der in nur 100 Tagen etwa eine Millionen Menschenopfer forderte. Nach dem Bürgerkrieg erlebt Kigali einem Bauboom und wirtschaftlichen Aufschwung. Mittlerweile gilt die Stadt als eine der fortschrittlichsten Städte Afrikas und hat seit 2015 den Titel „sauberste Stadt Afrikas“. Internationale Firmen, Finanzinvestoren und nationale Wirtschaftsunternehmer haben sich in Kigali angesiedelt und sorgen für anhaltendes Wirtschaftswachstum in einem ärmsten Länder der Welt.
Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt
Als Bildungshochburg des Landes sind hier die meisten kulturellen Einrichtungen des Landes wie Museen, Theater und Galerien beheimatet. Besonders sehenswert ist das Inema Arts Center, das 2012 von den beiden Brüdern Innocent und Emmanuel Nkuranga gegründet wurde. Neben afrikanischer Gegenwartskunst gibt es hier auch ein kleines Café für die Besucher.
Die vielleicht bekannteste Sehenswürdigkeiten sind mit der Geschichte des Völkermordes verknüpft. Das Genocide Memorial Centre ist ein nationales Mahnmal, das an die brutalen Übergriffe von 1994 erinnert. Auch das Hôtel des Mille Collines erinnert an diese Zeit. Es diente als Zufluchtsstätte von tausenden von Menschen während des Völkermordes. Die Geschichte rund um den Hotelmanager Paul Rusesabagina wurde im Film „Hotel Ruanda“verfilmt und weltberühmt. Bis heute ist die Rolle des Hotelmanagers, der im Exil lebt, nicht unumstritten. Von manchen als „Schindler Ruandas“ gefeiert, von anderen als Profiteur des Bürgerkrieges verurteilt. Das Hotel selbst ist ein Besuchermagnet und einer der meistbesuchten Orte der Stadt.
Im Trubel der Innenstadt gibt es einige Märkte wie der Kimironko Markt auf dem Kaffee oder Textilien verkauft werden. Mittlerweile gilt Kigali auch als Shopping-Hochburg, da es einige neue Einkaufszentren aber auch ausgewählte Boutiquen und viele Souvenirs-Stände gibt, die in erster Linie Touristen zum Einkaufen animieren.
Auch kulinarisch hat sich in Kigali einiges getan. Neben der authentische Landesküche haben sich einige internationale Restaurants angesiedelt. Vor allem das Heaven Restaurant hat sich einen Namen gemacht. Neben gehobener internationaler Küche, steht das Restaurant vor allem für soziale Verantwortung. Hinter dem Heaven steht eine NGO, die sich für Waisenkinder einsetzt und diesen eine Ausbildung im Restaurant und dazugehörigen Hotel ermöglichte.
Anreise nach Kigali
Kigali besitzt einen internationalen Flughafen mit täglichen Verbindungen nach Europa und andere wichtige afrikanische Länder. Die Fernverkehrsstraße verbindet die Stadt mit Burundi im Süden und mit Uganda im Norden.