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Der Tschadsee in Westafrika

Tschadsee

von Redaktion

Der Tschadsee liegt als Binnensee am Südrand der Sahara in Westafrika und hat die Staaten Tschad, Kamerun, Nigeria und Niger als Anrainer. In den letzten Jahren ist der Wasserspiegel des Tschadsees immer weiter abgesunken, wodurch er im Interesse der Öffentlichkeit stand. Er bezieht rund 90 % seines Wassers durch die Zuflüsse des Schari und des Logone. Nigerianische Flüsse haben nur wenig Einfluss auf die Füllmenge. Zwar bringen alle Flüsse das ganze Jahr über Wasser in den Tschadsee, sein Pegel schwankt aber trotzdem, vor allem jahreszeitlich bedingt. Wenn es in der Region der Flüsse Chari und Logone weniger regnet, bringen sie auch weniger Wasser und umgekehrt. Deshalb wurden schon Überlegungen angestellt, Wasser durch einen Kanal über den Chari in den Tschadsee zu leiten.

Tschadsee – wichtig für die Region

Der Wasserstand des Tschadsees ist unter anderem deshalb so wichtig, weil mehr als 120 Fischarten hier leben, die natürlich nur bei einem entsprechenden Wasserstand überleben und sich vermehren können. Wenn der See einen hohen Wasserstand aufweist, ist die Fischerei eine wichtige Einnahmequelle. Aber auch Krokodile und Tiere der Umgebung wie Antilopen und Elefanten brauchen genügend Wasser im See. Er spielt außerdem als Rastplatz für Zugvögel eine wichtige Rolle. Wo ein See ist, sind nicht nur die entsprechende Vegetation und Tiere zu finden, sondern auch Menschen. Archäologen haben in Ufernähe die ältesten Keramikfunde in Westafrika entdeckt und auch ein ca. 8 tausend Jahre alter Einbaum. Damals muss die Region um den See jedoch noch feuchter und kühler gewesen sein und auch das umliegende Land war von mehr Wasser durchzogen. Deshalb war die Besiedlung von Menschen einfacher, weil sie mehr Nahrung zur Verfügung hatten als heute.

Tschadsee – von Austrocknung bedroht

Der Tschadsee war einmal die größte Wasserfläche im Westen von Afrika, aber Experten zufolge trocknet er immer mehr aus und könnte in 20 Jahren sogar ganz verschwunden sein. Auch wenn im Juli und August die Regenzeit herrscht und dann wieder große Mengen Wasser hinzukommen, verdampfen diese in kurzer Zeit wieder, weil die Temperaturen 45° im Schatten und mehr als 55° in der Sonne betragen können. Es hat schon einmal Dürren im Jahr 1908 und 1984 gegeben, wo eine Durchquerung trockenen Fußes möglich war. Auch heute misst die durchschnittliche Wassertiefe kaum mehr als zwei Meter und seine Oberfläche ist in den letzten Jahren von ca. 10.000 auf nur noch 1.300 Quadratkilometer geschrumpft. Dieser für Afrika wichtige See ist von der Austrocknung bedroht.

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