Afrika-Rundreise Kenia Kenia – die UNESCO-Weltkultur- und Naturerbenstätten
Kenia: UNESCO-Stätten

Kenia – die UNESCO-Weltkultur- und Naturerbenstätten

von Redaktion

Kenia ist nicht nur ein Land mit zauberhaften weißen Sandstränden, sondern bietet den Besuchern eine Vielzahl wilder Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben. Dazu besitzt das Land einige der schönsten Naturschönheiten der Erde. Nicht zu vergessen die sich unter dem Schutz der UNESCO befindlichen Welterbestätten.

Die Altstadt von Lamu

Die Stadt Lamu liegt vor der ostafrikanischen Küste im Indischen Ozean. In der Altstadt von Lamu sind die Einflüsse der 1000 jährigen wechselvollen Geschichte durch die Araber und Inder noch gut sichtbar. Deshalb wurden 2001 die Swahilikultur und die noch erhaltenen Bauten in der Altstadt unter UNESCO-Weltkulturerbe gestellt.

Den ankommenden Besuchern fallen als erstes die Menschen und nicht die Denkmäler ins Auge. Die Eingeborenen, die Swahili, bewegen sich intuitiv durch den Irrgarten der schmalen Gassen von Lamu.

Eine eintausendjährige Geschichte kann diese Stadt mit ihren 30.000 Einwohnern vorweisen. Araber nahmen nachweislich schon im 9. Jahrhundert mit den Küstenbewohnern Handelsbeziehungen auf. Es ließen sich aber auch viele direkt hier nieder und bauten einen Handelspunkt auf. Mit diesem kamen der Wohlstand und der Islam. Die vierstöckigen aus Korallenquadern geschichteten Bauten zeugen von einer hoch entwickelten Baukunst. Die Wände sind geglättet mit Kalkverputz und durch die offenen Räume und die schönen Innenhöfe zirkuliert der Wind wunderbar. An den fensterlosen Außenfassaden finden sich die berühmten hohe Türen, welche mit Ornamenten traditionell geschnitzt sind.

Die Frauen sind schwarz verhüllt, wie es der Islam fordert. So schallt mehrmals täglich der Gebetsruf durch die Gassen. In knöchellangen, weißen Gewändern suchen die Männer eine von den 29 Moscheen auf. Der Lebensrhythmus der ganzen Stadt übt eine besondere Faszination aus.

Das Fort Jesus in Mombasa

Weltkulturerbe: Fort Jesus in MombasaDas im 16. Jahrhundert von den Portugiesen in Mombasa erbaute Fort wurde im Juni 2011 zum Weltkulturerbe erklärt. Zwischen 1593 und 1596 wurde die Anlage zur größten Festung auf dem afrikanischen Kontinent ausgebaut. Bei einem Gang über die noch nahezu komplett erhaltenen Außenmauern können Besucher die gewaltigen Kanonen bestaunen, mit denen das Fort erfolgreich gegen Feinde verteidigt wurde. Das Innere des Forts wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert und beherbergt unter anderem das National Museum of Kenya. Das Museum ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt und gibt umfassende Informationen zur Entstehung und der Geschichte Kenias. Neben einer großen Zahl an ausgestopften Tieren werden hier auch über eine Million Jahre alte Knochenfunde ausgestellt.

Die Kaya-Wälder der Mijikenda

Diese Wälder sind die letzten Reste eines einst riesigen Dschungels, welcher sich bis ins vergangene Jahrhundert an die Küste Kenias erstreckte. Deshalb wurde dieser Wald im Jahre 2008 zum Welterbe der UNESCO erklärt und steht somit unter besonderem Schutz.

Auf der Flucht vor den Massai gründeten die Stämme der Mijikenda zwischen dem 15. bis 17. Jahrhundert versteckt in diesem Dschungel ihre Dörfer. „Kaya“ wird mit Platz oder Ort übersetzt. Die einstigen Stammeskonflikte existieren nicht mehr. Aus den „Kayas“ wurden heilige Plätze, an denen Tote beerdigt und die Ahnen verehrt werden. Der Ältestenrat beruft seine Versammlungen an den heiligen „Kayas“ ein, wobei die Männer diesen barfuß betreten müssen, um den Platz nicht zu entweihen.

Ein Schamane gibt vor seinem Tod seine Bräuche und Rituale an die nächste Generation weiter um so die alte Tradition zu erhalten. Die Waldreservate der Mijikenda haben nur eine Überlebenschance, wenn die nachfolgende Generation die Riten fortführen und nicht der Verlockung des Geldes erliegen und den Erzabbau fördern.

Der Turkana-See

Der 6.405 Quadratkilometer große Turkana-See liegt im Ostafrikanischen Graben an einer geologischen Schwächezone der Erdkruste, an der sich der afrikanische Kontinent teilt. Er ist Kenias größtes Binnengewässer, um dessen sich sehr aktive Vulkane säumen. Der nördlichste Teil des Sees gehört zu Äthiopien. Die Vegetation ist hier äußerst karg. Als Naturreservat wurde der Turkanasee-Park 1997 in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Der Sibiloi-Nationalpark wurde bereits 1973 als Naturerbe anerkannt. Er ist im Schutzgebiet eingeschlossen.

In unmittelbarer Nähe des Sees fanden Forscher den „sogenannten Turkana-Junge“, welcher 1,6 Millionen Jahre alt ist. Das Skelett ist das bisher einzige und vollständigste eines Hominiden. Nach Expertenmeinung handelt es sich bei diesem Knochenfund um einen direkten Vorfahren des Homo erectus. Der „Turkana-Junge“ befindet sich heute in der paläoanthropologischen Abteilung des Nationalmuseums in Nairobi.

Durch das sodahaltige Wasser ist der See sehr fisch- und algenreich. Etwa 60 verschiedene Fischarten wurden bisher nachgewiesen. Zahlreiche Nilkrokodile bevölkern die Ufer und im Wasser tummeln sich größte Raubfische wie Tigersalmler oder der Nilbarsch. Weiterhin finden sich Karpfenfische, Bärblinge, Welse, Leuchtaugenfische, Buntbarsche sowie die Schnecke Gabbiella neumanni. Fast alle Tiere sind hier endemisch. Die Muschel Caelatura monceti findet sich auch noch im Victoriasee. Die nichtendemischen Arten teilt der See sich mit dem Nil und seinen Nebenflüssen sowie mit verschiedenen Flüssen Äthiopiens und Somalias. Der einzige ständige Zufluss kommt von dem Omo, welcher im Bergland Äthiopiens entspringt und mit rund 90 Prozent den See speist. Da aber in Äthiopien ein neuer Stadtdamm entsteht, um die Industrialisierung des Landes zu fördern, könnte die zufließende Wassermenge in den Tukana-See erheblich reduziert werden. Dieses würde gravierende ökologische Folgen nach sich ziehen.

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