Afrika-Rundreise Äthiopien Sahelzone
Die Sahelzone - Trockenheit pur

Sahel bedeutet im in der arabischen Sprache Ufer. Zwischen dem 18. und 20. nördlichen Breitengrad durchzieht diese Zone wie ein langer Gürtel ganz Afrika, auf einer Strecke von über 7.500 Kilometern. Quer durch viele Länder Afrikas, wie Senegal, Mali, Burkina Faso, Mauretanien, Niger, Tschad, Nigeria, Sudan, Äthiopien, Eritrea und auch Somalia verläuft die Halbwüste/Steppe. Das Wort Sahel oder Ufer entstand, weil die Reisenden, die sich durch die Wüste kämpfen mussten, die karge Vegetation des Sahels wie ein Ufer empfanden. Tatsächlich ist es so, dass die Wüste jedes Jahr bis zu 10 Kilometer zunimmt – wahrscheinlich auch wegen des Klimawandels. Schon seit vielen Jahrzehnten ist die Sahelzone für seine Dürren und einhergehenden Hungerkatastrophen bekannt, unter denen viele Millionen von Menschen leiden müssen. Diese Desertifikation schreitet fort.

Klima ein Grund für die Verwüstung

Karte von der Sahara und der SahelzoneDie Landschaftsbilder dieses großen Gebietes sind geprägt von Savannen mit Dornen, Gräsern und Sträuchern, von Trockensavannen Halbwüste und Wüsten. Über 10 Monate lange Trockenzeiten, mit wenig Niederschlägen sind hier normal. Die alljährlich wiederkehrenden Windströmungen, aber auch die Monsunzirkel, vor allem in den südlichen Bereichen der Sahelzone, spielen eine entscheidende Rolle für das gesamte Klima in dieser großen Region und somit auch für die Landwirtschaft.

In der Sahelzone ist Landwirtschaft schwierig

Die Sahelzone südlich der SaharaIn der Landwirtschaft geht es vor allem um die Selbstversorgung der hier lebenden Menschen. Hirse, Yams, Maniok und Bataten sind die wichtigsten Pflanzen, die hier angebaut werden. Da die Bevölkerung immer mehr zunimmt, wird auch mehr Vieh gebraucht. Allerdings besteht hier die Gefahr der Überweidung, durch die Kühe und Ziegen, die dem Boden und seinen Pflanzen auch nicht guttut. Viele große Entwicklungsprojekte, mit Fachkräften und modernen Maschinen, wie auch mit modernen Anbaumethoden, haben schon versucht zu helfen, um Hunger und Armut einzugrenzen. Viele Projekte sind aber auch gescheitert – in vielen Gebieten ist die Sahara stärker und die Wüstengebiete werden immer größer.

Der Kampf um fruchtbares Land in der Sahelzone

Ein alter Bauer, Yacouba Sawadogo aus Ouagadougou, stellt sich seit Jahrzehnten diesem Kampf. Er hat die Anbauweise, die hier „Zai“ genannt wird, perfektioniert und entscheidend erweitert. Fast alle Einheimischen haben ihn für verrückt erklärt, aber inzwischen hat sich sein einsamer Kampf gegen die Wüste gelohnt. Er hat es tatsächlich geschafft, viele Baumarten und Nutzpflanzen so anzubauen, dass sie Wurzeln schlagen konnten. Dank seiner ausgeklügelten und hartnäckigen Arbeit gibt es wieder mehr grüne Felder und viele Menschen müssen nicht mehr hungern. Yacouba Sawadogo wird schon lange nicht mehr für verrückt erklärt. Viele weltweit anerkannte Fachleute sind begeistert von seiner einfachen, aber angepassten Anbauformen. Er beschrieb diese Arbeit während vieler internationaler Entwicklungshilfekonferenzen in den USA und in Europa. Der Film „Der Mann, der die Wüste aufhielt“ beschreibt seinen nun nicht mehr einsamen Kampf gegen die Wüste und lässt die Hoffnung aufkeimen, dass es vielleicht doch möglich ist, der Wüste doch wieder Land abzutrotzen, um die Sahelzone wieder grüner werden zu lassen.

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